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Dresden. Für das neue Verwaltungsgebäude am Ferdinandplatz gibt es ein Ergebnis.Gefragt war ihre Meinung zum äußeren Erscheinungsbild der beiden finalen Beiträge

Zum Neubau des Verwaltungszentrums auf dem Ferdinandplatz konnten sich die Dresdnerinnen und Dresdner vom 4. bis 21. Dezember 2020 in einer Online-Umfrage äußern. Gefragt war ihre Meinung zum äußeren Erscheinungsbild der beiden finalen Wettbewerbsbeiträge. Fast 5.900 Bürgerinnen und Bürger füllten einen Fragebogen aus. Nahezu 60 Prozent von ihnen gefällt einer der beiden Bebauungsentwürfe gut oder sehr gut. Ebenfalls jeweils rund 60 Prozent bewerteten die Größe und die Fassadengestaltung ihres favorisierten Entwurfs mit gut bzw. sehr gut. Die Bürgerinnen und Bürger haben sich mit einer deutlichen Mehrheit für den Wettbewerbsbeitrag Nr. 1 ausgesprochen.

Verwaltungsneubau am Ferdinandplatz: So haben die Dresdner abgestimmt   Foto: Landeshauptstadt DresdenVerwaltungsneubau am Ferdinandplatz: So haben die Dresdner abgestimmt Foto: Landeshauptstadt Dresden

Die Bandbreite der Bürgermeinungen ist groß: Während einige monotone Fassadenflächen monieren, sehen andere im selben Entwurf eine offene, einladende Struktur, die lebhaft ist durch eine farbliche Gestaltung. Oder ein Entwurf wirkt auf Bürger etwas zu angepasst oder zu brav. In Dresden fehle leider der Mut, wird festgestellt. Während andere in diesem Entwurf sehr viel Glas wahrnehmen, das Gebäude sei enorm protzig und unpassend zur Altstadt. Vielfach wurde gesagt, ein filigraner Hochpunkt hätte den Ferdinandplatz besser gefasst und ein gefälligeres Gesamtbild in Verbindung mit dem Neuen Rathaus abgegeben. Die Dachbegrünung wurde positiv bewertet.80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wohnen in Dresden. Mit rund 2.500 war die Altersgruppe zwischen 32 und 51 Jahren am stärksten vertreten, gefolgt mit rund 1.300 Personen zwischen 21 und 31 Jahren. Auch 150 Teilnehmer unter 20 Jahren beurteilten den Entwurf und etwa 280 Personen über 65 Jahren.

Baubürgermeister Stephan Kühn freut sich: „Ich danke den Dresdnerinnen und Dresdnern für ihre rege Teilnahme. Es ist uns wichtig zu erfahren, wie sich die Bürgerschaft ihr Rathaus der Zukunft vorstellt. Bürgerinnen und Bürger werden hier zentral vielfältige Dienstleistungen in einer neuen Qualität und persönliche Beratung der Verwaltung erhalten. Es wird ein Ort für die Diskussion und Kommunikation zwischen Verwaltung, Politik und Bürgerschaft sein. Der Bauvorhaben mit einem aufgewerteten Umfeld stärkt die Innenstadt. Und nicht zuletzt konkurriert die Stadt um die besten Mitarbeiter und möchte auch in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber bleiben.“

Verwaltungsneubau am Ferdinandplatz: So haben die Dresdner abgestimmt   Foto: Landeshauptstadt DresdenVerwaltungsneubau am Ferdinandplatz: So haben die Dresdner abgestimmt Foto: Landeshauptstadt Dresden

Die Ergebnisse aus dieser Online-Umfrage werden den Jurymitgliedern für die finale Jurysitzung am 25. Januar 2021 zur Verfügung gestellt. So fließen sie in die abschließende Entscheidung ein. „Damit ist der Wettbewerbliche Dialog abgeschlossen und der erste Preisträger wird als Totalübernehmer mit der Planung und dem Bau des Neuen Verwaltungszentrums beauftragt“, ordnet Baubürgermeister Stephan Kühn die Jurysitzung in den Gesamtprozess ein. Die Umfrage und weitere Informationen sind zu finden unter www.dresden.de/ferdinandplatz

Warum baut die Landeshauptstadt Dresden ein Neues Verwaltungszentrum?
Auf dem Ferdinandplatz soll bis 2025 das Neue Verwaltungszentrum entstehen. Die Dresdnerinnen und Dresdner erhalten so eine zentrale Anlaufstelle und kurze Wege bei Grundstücksanfragen, Bauanträgen oder Anliegen zu Mobilität und Klimaschutz. Mit der Wirtschaftsförderung und dem Fundbüro sind zwei weitere wichtige und häufig nachgefragte Dienstleistungen an diesem Ort zu finden. Die Agora als zentraler Empfangs- und Begegnungsraum ermöglicht den persönlichen Kontakt zwischen Bürgern und Verwaltung und schafft einen Raum für bürgerschaftliches Engagement.

Wäre es nicht wirtschaftlicher, sich in vorhandene Büroräume weiter einzumieten?
Der Bau des Neuen Verwaltungszentrums ist ein Projekt für einhundert Jahre. Die Stadt zahlt zwar zunächst Miete an ein städtisches Tochterunternehmen, erwirbt aber langfristig Eigentum. Damit befreit sie sich von den Preisentwicklungen für die Anmietung privater Büroflächen. Zudem wären ausreichend Flächen an einer zentralen Stelle nicht verfügbar. Die Büroflächen im ehemaligen Robotronareal sind von Seiten des Vermieters aufgrund eigener Investitionsabsichten gekündigt. Sie stehen längstens bis Ende 2025 zur Verfügung. Für etwa 900 Mitarbeiter müssen neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Sollten nicht zunächst die schon vorhanden maroden Bürogebäude saniert werden, bevor die Stadt einen Neubau beginnt? Wäre das nicht gerade aufgrund der finanziellen Belastungen nach der Corona-Pandemie der angemessenere Weg?
Die Stadt muss beides tun: das Neue Rathaus und das Ordnungsrathaus in der Theaterstraße sanieren und mit dem Bau des Verwaltungszentrums beginnen. Nur so kann die Landeshauptstadt ihre Dienstleistungen zentral in Gebäuden anbieten, die ihr selbst gehören. Damit spart Dresden auf lange Frist gesehen Mietausgaben und Steuergelder.

Welchen Einfluss haben die Bürgermeinungen zu den beiden Entwürfen auf die endgültige Gestaltung des Verwaltungszentrums?
Die Auswertung der Bürgerbeteiligung wird an die Jurymitglieder zur finalen Sitzung übermittelt.
Die im Verfahren von Beginn an beteiligten Berater aus den Bereichen „Architektur“ und „Städtebau“ erhalten diese Auswertung ebenfalls vor ihrer Berichterstellung. So fließt die Meinung der Bürger über beide Wege ein.

Beide Wettbewerbsbeiträge erfüllen die umfangreiche Aufgabenstellung und halten die Preisobergrenze ein. Die beiden Entwurfsideen unterscheiden sich jedoch erheblich. Wir können zum Ende des langen Vergabeverfahrens zwischen zwei fachlich hochwertigen Lösungskonzepten, mit klar differenzierter Architektursprache wählen. Bis zur Beendigung des Verfahrens bleiben die Entwurfsverfasser anonym. Die Entscheidung der Jury soll nicht beeinflusst werden.

Quelle: Landeshauptstadt Dresden