Logo von MeiDresden.de

Dresden. Ein mit Kameras bestücktes Messfahrzeug erfasst systematisch den Zustand des Straßennetzes in Dresden.

Dresden. Dresden erfasst systematisch den Zustand des Straßennetzes, um anhand der dabei gewonnenen Daten seine finanziellen Mittel zur Erhaltung und Reparatur zielgerichtet einsetzen zu können. Zuletzt passierte dies 2015 und jetzt erneut. Eingesetzt wird ein Spezialfahrzeug mit hochpräziser Mess- und Abbildungstechnik. Es liefert konkrete Zustandsdaten, die das Straßen- und Tiefbauamt dann als Planungsgrundlage nutzt.

Dresden erfasst systematisch den Zustand des Straßennetzes   Foto/Bildmontage: © MeiDresden.deDresden erfasst systematisch den Zustand des Straßennetzes Foto/Bildmontage: © MeiDresden.de

Wie funktioniert die Zustandserfassung? Das Fahrzeug ist ausgestattet mit einem Laserscanner, Mess-Sensoren, zwei hochauflösenden Kameras am Heck und einem hochgenauen Kreiselsystem, welches präzise Lageinformationen zu den aufgenommenen Messwerten liefert. Neben offenkundigen Straßenschäden wie Schlaglöchern, Spurrinnen oder Buckeln können auch nur schwer erkennbare Unstimmigkeiten in der Längs- und Querebenheit der Straßenoberfläche sowie Rissbildungen erfasst und bewertet werden. Diese Arbeit übernehmen vier Laserdistanzsonden für Längsunebenheiten und ein Laserscanner für Querunebenheiten. Risse ab einer Breite von 0,5 Millimeter können erkannt werden. „Damit lässt sich sogar abschätzen, wie sich der Zustand einer Straße in Zukunft verändern wird – die Schlagloch-Entstehung kann quasi vorhergesagt werden“, erklärt Simone Prüfer, Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes.

Die aktuelle Messung umfasst ca. 1.830 Kilometer im Dresdner Straßennetz und kostet ca. 312.000 Euro. Die Befahrung startet sofort und wird, solange es die Witterung zulässt, bis November 2021 fortgesetzt. Die dann noch nicht erfassten Straßen werden im Frühjahr 2022 befahren. Beauftragt ist das Ingenieurbüro LEHMANN + PARTNER GmbH. Die Kameras auf dem Messfahrzeug richten sich nur auf die Straße. Alle erfassten Daten dienen ausschließlich der Ermittlung des Straßenzustandes. Sind dennoch personenbezogene Daten dabei, werden diese selbstverständlich unkenntlich gemacht.

Was passiert mit den Daten? Auf Basis der ermittelten Zustandsdaten wird ein gezieltes Erhaltungsmanagement erstellt. Amtsleiterin Simone Prüfer dazu: „Das Straßen- und Tiefbauamt kann präzise festlegen, welche Straßen wann repariert werden müssen und welche eine grundhafte Sanierung benötigen. Wir wissen somit, wie viele Mittel im neuen Haushalt für die Erhaltung unseres Straßennetzes einzuplanen sind.“

Das Dresdner Straßennetz besteht aus 3.590 Straßen, Wegen und Plätzen mit insgesamt 12.816 Straßenabschnitten, die von der Stadt Dresden erhalten werden. Vor Einführung der fahrzeuggestützten, messtechnischen Zustandserfassung wurden Schäden manuell bzw. visuell ermittelt, was sehr aufwendig war.

Quelle: Landeshauptstadt Dresden