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Dresden. Der Neue Stadtbahnwagen ist da und kann am Wochenende 02/03.10. von 10-18 Uhr in Gorbitz besichtigt werden. Für Samstag gibt es keine Termine mehr!

Dresden. Mittlerweile ist der neue Dresdner Stadtbahnwagens NGT DX DD in Dresden eingetroffen. Wie die DVB AG via Facebook mitteilte, gibt es am 02/03.Oktober 2021 die Möglichkeit, die neue Bahn einmal genauer von 10-18 Uhr in Gorbitz zu besichtigen. Dafür wurden Zeitfenster eingerichtet, wie die DVB AG via Facebook mitteilten. Hintergrund ist, dass nicht aufeinmal zu viele Besucher vor Ort sind. Für Samstag sind alle Termin vergriffen. Der Sonntag hat noch Termine frei. MeiDresden.de wird am Freitagnachmittag und am Wochenende darüber berichten!

Neuer Dresdner Stadtbahnwagens NGT DX DD wird gezeigt - Modell im Verkehrsmuseum Dresden   Foto: Archiv © MeiDresden.deNeuer Dresdner Stadtbahnwagens NGT DX DD wird gezeigt - Modell im Verkehrsmuseum Dresden Foto: Archiv © MeiDresden.de

Ein Zeitfenster geht 45 Minuten und muss vorher unter: www.dvb.de/termin  gebucht werden.

Hinweis: Zugang mit 3G!

• Tagesaktueller, negativer Schnelltet (durchgeführt durch einen Hausarzt oder in einem anerkannten Testzentrum, max. 24 Stunden alt) oder negativer PCR-Test (max. 48 Stunden alt) oder
• Nachweis einer erfolgten Impfung (gilt frühestens 14 Tage nach der Zweitimpfung) oder Nachweis Genesung (bis max. 6 Monate nach dem PCR Test) möglich
• Für Kinder, die einer Testpflicht nach der Schul- und Kita-Coronaverordnung unterliegen, ist kein Testnachweis erforderlich. Ein Testnachweis für Kinder, die noch nicht eingeschult wurden, ist nicht notwendig.

Ein Modell des neuen Dresdner Stadtbahnwagens NGT DX DD war bereits im Verkehrsmuseum Dresden zu sehen, der maßstabgetreu gefertigt wurde. Dresden erwartet eine Lieferung von 30 Stadtbahnen durch die Firma Bombardier Transportation GmbH. Diese werden nach und nach in Dresden eintreffen. Bis sie aber auf der Linie fahren dauert es noch. Es werden unter anderem Testfahrten im Liniennetz durchgeführt und die neuen Bahnen erhalten auch ihre Piktogramme.

Bis zum Herbst 2023 sollen alle Fahrzeuge ausgeliefert sein. Zur Lieferung gehört ein Wartungsvertrag, der die hohen Qualitätsstandards der DVB für ihre Fahrgäste langfristig sichert. Die Wagen werden zunächst auf der Linie 2 eingesetzt, später sollen sie auch auf den Linien 3 und 7 fahren. Die Kosten pro Fahrzeug belaufen sich auf etwa 4,2 Millionen Euro. Das gesamte Investitionsvolumen einschließlich Herstellung, Service und langfristiger Wartung beträgt rund 197 Millionen Euro. Für den Kauf der Stadtbahnen reicht der Freistaat Sachsen 102,8 Millionen Euro Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) an die DVB aus.

 Neuer Dresdner Stadtbahnwagens NGT DX DD wird gezeigt - Modell im Verkehrsmuseum Dresden   Foto: Archiv © MeiDresden.deNeuer Dresdner Stadtbahnwagens NGT DX DD wird gezeigt - Modell im Verkehrsmuseum Dresden Foto: Archiv © MeiDresden.de

„Die größere Kapazität der neuen Stadtbahnwagen benötigen wir dringend, um der erfreulich schnell wachsenden Zahl unserer Fahrgäste auch in Zukunft ausreichend Platz anbieten zu können“, sagt der DVB-Vorstand für Finanzen und Technik Andreas Hemmersbach. Sein für Betrieb und Personal zuständiger Vorstandskollege Lars Seiffert erklärt: „Bei der Ausstattung kommen wir vielen Wünschen unserer Kunden nach. Barrierefreiheit ist natürlich Standard. Große Panoramafenster sorgen für eine helle Atmosphäre im Innenraum, die dynamische und energiesparende LED-Beleuchtung passt sich in Farbe und Intensität der Tageszeit an, es gibt zusätzliche Monitore zur Information, eine Klimatisierung sowie WLAN und Ladesteckdosen für Mobilgeräte.“

Modell des neuen NGT   Foto: Bombardier Transportation GmbHModell des neuen NGT Foto: Bombardier Transportation GmbH

„Dresden ist schon heute eine ÖPNV-Vorzeigestadt und regelmäßig deutschlandweiter Spitzenreiter bei der Kundenzufriedenheit. Damit dies so bleibt, unterstützt der Freistaat die DVB kontinuierlich mit einer breit gefächerten Investitionsförderung. Neben Landes- und Bundesmitteln kommen hierfür auch EU-Mittel zum Einsatz. Die 30 neuen Stadtbahnwagen werden mit Fördermitteln in Höhe von 102,8 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Die EU honoriert in diesem Zusammenhang besonders die mit der Gesamtmaßnahme verbundene hohe CO2-Einsparung. Die Stadtbahnbeschaffung ist somit nicht nur gut für die zahlreichen DVB-Fahrgäste - sie dient auch dem Umwelt- und Klimaschutz“, erklärt Verkehrsminister Martin Dulig.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert freut sich über einen Meilenstein auf dem Weg eines Umweltverbunds: „Die neuen attraktiven Stadtbahnwagen werden noch mehr Fahrgäste befördern können. Damit steigt die Attraktivität des umweltfreundlichen ÖPNV weiter. Als Landeshauptstadt Dresden vertreten wir die Strategie einer Multimobilität, die es den Nutzern einfach und bequem macht, auf ihrem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit ihr Fortbewegungsmittel zu wechseln. Ein Netz von Mobi-Punkten bildet die Infrastruktur.“ “Wir sind stolz darauf, unseren langjährigen Partner und Kunden DVB mit den bewährten FLEXITY-Straßenbahnen beim Ausbau ihres Verkehrsangebots unterstützen zu dürfen. Die Fahrgäste können sich auf klimatisierte Bahnen mit WLAN, mehr Komfort, großzügige Mehrzweckbereiche und höchste Sicherheitsstandards freuen,“ sagt Alexander Ketterl, Verantwortlicher für das Nahverkehrsgeschäft bei Bombardier in Deutschland.

 Foto: Bombardier Transportation GmbH Foto: Bombardier Transportation GmbH

Mehr Platz im Innenraum
Die bestellten Neufahrzeuge tragen die Typbezeichnung NGT DX DD und stammen aus der FLEXITY-Baureihe des Herstellers Bombardier. Dabei steht NGT für Niederflurgelenktriebwagen, DX für Drehgestellfahrzeug mit zehn Achsen und DD für Dresden. Der NGT DX DD ist mit fast 45 Metern etwa so lang wie der bereits in Dresden fahrende Typ NGT D12 DD. Mit dieser Länge passt der neue Wagen an jede Haltestelle und kann auch alle Anschlüsse wahrnehmen. Er ist mit 2,65 Metern rund 35 Zentimeter breiter als die bisherigen Dresdner Fahrzeuge. Der Wagenkasten lädt erst oberhalb der Bahnsteigkante aus, so das keine Station umgebaut werden muss. Im neuen Stadtbahnwagen finden bis zu 290 Passagiere Platz. Zumeist als Ersatz für die 30-Meter-Wagen der ersten Stadtbahngeneration vorgesehen, ergibt sich mit jedem NGT DX DD eine zusätzliche Kapazität im Liniennetz für über 100 Fahrgäste. Auf den Seiten der neuen Wagen sind jeweils zwei Sitzplätze mit größerem Sitzabstand angeordnet, getrennt durch einen um fast 20 Zentimeter breiteren Mittelgang als bei den Vorgängern. Mehr und größere Türen sorgen für stressfreies Ein- und Aussteigen. In den Multifunktionsbereichen gibt es vier statt wie bisher zwei Stellplätze für Rollstühle oder Kinderwagen.

Foto: Bombardier Transportation GmbHFoto: Bombardier Transportation GmbH

Auf den Kunden gehört
Für die Wahl der Ausstattung haben die Verkehrsbetriebe ihren Kunden genau zugehört. Viele Wünsche wurden in der Spezifikation der neuen Wagen berücksichtigt. Neben großen Panoramafenstern sorgt eine LED-Ambientebeleuchtung, die sich mit Leuchtstärke und Farbton der Tageszeit und dem Außenlicht anpasst, für eine helle Atmosphäre im Wagen. Es gibt mehr Informationsmonitore als bisher.

Sie werden aus allen Positionen gut lesbar sein. Ebenfalls neu ist der Einsatz einer ausgeklügelten Belüftungstechnik, die im Sommer auch als Klimaanlage für angenehme Temperaturen sorgt. Kostenloses WLAN und Ladsteckdosen für Mobilgeräte ergänzen das neue Angebot an die DVB-Fahrgäste. Die Fahrzeuge entsprechen zudem den neuesten Sicherheitsstandards. Beispielsweise gibt es besondere Warnleuchten, die das Schließen der Bahntüren ankündigen oder Türkameras, die den alten Rückspiegel des Fahrers ersetzen.

Zweijähriger Vergabeprozess
Eine neue Stadtbahn ist kein Kauf „von der Stange“. Jede Stadt und jedes Verkehrsunternehmen macht ganz spezifische Vorgaben, was ein Wagen alles können muss. Auch in Dresden. So begann die Suche nach dem passenden Hersteller bereits im März 2017 mit der Veröffentlichung der Anforderungen im Europäischen Amtsblatt. Insgesamt neun Anbieter aus Europa und Asien durchliefen ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Kriterien wie Technik, Preis, Service oder Design wurden mit einem Punktesystem bewertet. In der Runde der letzten drei setzte sich schließlich die Firma Bombardier Transportation mit dem besten Gesamtpaket im Wettbewerb durch.

Aufgrund der in Dresden vorgegebenen Brückentraglasten stellte sich die gewünschte größere Kapazität im Verhältnis zum Fahrzeuggewicht für DVB-Ingenieure und Anbieter als schwierigste Aufgabe heraus. Im Ergebnis bekommt die DVB ein hochinnovatives Fahrzeug, das deutlich mehr Komfort und Platz für zusätzliche Fahrgäste bei nahezu gleichem Gesamtgewicht gegenüber den Vorgängermodellen aufweist.

Bestellt wurden zunächst 30 Stadtbahnen. Von den beauftragten Zügen sind 21 so genannte Einrichtungsfahrzeuge. Neun werden als Zweirichtungswagen gebaut, die eine Fahrerkabine auf jeder Seite haben. Damit kann bei Baustellen bis direkt an das Baufeld herangefahren werden, ohne dass dafür eine Gleisschleife oder ein Gleisdreieck zum Wenden benötigt wird.

Historische Verbindung
Im ostsächsischen Bautzen werden nicht zum ersten Mal Bahnen für Dresden gebaut. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts bestellte die Landeshauptstadt erste Straßenbahnen in der damaligen Waggonfabrik Bautzen. Anfang der 1930er Jahre wurde dann der „Große Hecht“, der wegen seiner fortschrittlichen Technik seinerzeit als eine der weltweit modernsten Straßenbahnen galt, in Bautzen montiert. Zur Zeit der DDR übernahmen andere Hersteller den Bau von Straßenbahnen für Dresden. Als nach der Wende die alten tschechischen Tatra-Wagen zugunsten moderner Niederflurwagen abgelöst werden sollten, konnten sich die Stadtbahnbauer aus Bautzen, damals als Mitglied des „Konsortium Sachsentram“, wieder in Dresden durchsetzen. Ab 1996 wurden die ersten Wagen geliefert.

Auch der nachfolgende Fahrzeugtyp mit Drehgestellen, der seit 2003 auf den DVB-Linien im Einsatz ist, stammt aus dem Werk in Ostsachsen. Insgesamt fahren heute 166 Stadtbahnen aus Bautzen in der sächsischen Landeshauptstadt. Bald kommen 30 neue hinzu.

Quelle: DVB AG