Am Standort der Freiwilligen Feuerwehr Wilsdruff, Ortsfeuerwehr Mohorn, wurde im Juli dieses Jahres ein neuer CBRN-Erkundungswagen (CBRN-ErkW) in Dienst genommen. Dieses spezielle Fahrzeug, ein Mercedes-Benz Sprinter Kastenwagen mit Allradantrieb und einem Gesamtgewicht von etwa 5,4 Tonnen, ist für eine Besatzung von vier Feuerwehrangehörigen ausgelegt.

Die Hauptaufgabe des neuen CBRN-ErkW ist die Erkundung und Meldung von sogenannten CBRN-Gefahren. Dies sind Gefahren, die von chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Substanzen oder Stoffen ausgehen. Solche Einsätze können beispielsweise bei Unfällen mit Gefahrstoffen in der Industrie, im Straßen- oder Schienenverkehr oder auch bei der Messung von Schadstofffreisetzungen während Bränden relevant sein.

CBRN Erkunderdungswagen . Foto:  Stadtverwaltung WilsdruffCBRN Erkunderdungswagen . Foto: Stadtverwaltung Wilsdruff 

Um diesen anspruchsvollen Aufgaben gerecht zu werden, ist das Fahrzeug mit einer umfassenden Ausstattung versehen. Dazu gehören moderne Computertechnik, Geräte zur Messung und Aufspürung gefährlicher Stoffe bereits während der Fahrt – wie beispielsweise für Gase und atomare Strahlung – sowie eine Durchsageeinrichtung zur Warnung der Bevölkerung. Eine integrierte Wetterstation ermöglicht die Erhebung von Wetterdaten und die Erstellung von Voraussagen zur Ausbreitungsrichtung von Gefahrstoffwolken. Ergänzt wird die Ausrüstung durch Atemschutztechnik und persönliche Schutzausrüstung für die Besatzung, um deren Sicherheit zu gewährleisten.

„Das neue Fahrzeug ist ein wichtiger Bestandteil des Katastrophenschutz-Erkundungszuges des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Dieser Zug besteht aktuell aus drei CBRN-Erkundungswagen, die in Zukunft durch eine Mess-Leit-Komponente ergänzt werden sollen“, erläutert Landrat Michael Geisler. „Weitere ‚Erkunder‘ sind bei den Freiwilligen Feuerwehren in Heidenau und Neustadt in Sachsen stationiert und stärken die Sicherheit und den Katastrophenschutz in der Region erheblich.“

Die Bereitstellung des Fahrzeugs erfolgte durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) im Rahmen des Zivilschutzes. Aus diesem Grund ist das Fahrzeug auch deutlich mit dem Zivilschutz-Symbol – einem blauen Dreieck auf orangem Grund – gekennzeichnet.

Der Mohorner Erkunder ist das erste von über 500 Neufahrzeugen einer Serie, die seit diesem Jahr durch das BBK an die Bundesländer ausgeliefert werden. Diese neuen Fahrzeuge ersetzen die Vorgängermodelle, die seit Anfang der 2000er Jahre im Landkreis im Einsatz waren

Quelle: Landratsamt Pirna