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Gefahr in Verzug: Frostgefahr im Kaitzer Weinberg aufgrund der Wetterkapriolen befürchtet

 

„Es gibt Wetterkapriolen, auf die ich gut und gerne verzichten kann“, so Volker Kahlert, Inhaber der Kahlert’s Weinmanufaktur, der als erfolgreicher Manufakturwinzer auf dem Gelände der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG den einzigen Weinberg im südwestlichen Stadtgebiet der sächsischen Landeshauptstadt rekultiviert hat. Vor dem Hintergrund der Wetterprognose, die für die Nacht von Montag auf Dienstag Temperaturen von +3 Grad bis -4 Grad voraussagte, kam es zum Schutz der jungen Triebe erstmals zu einem sogenannten Frostschutzfeuer im Weinberg.

Wenn im Weinberg die Fackeln brennen! ©Lutz Müller, Vorstand DVAAGWenn im Weinberg die Fackeln brennen! ©Lutz Müller, Vorstand DVAAG

Natürlich wird das nicht mit den ungleich größeren Weinbergen im Radebeuler und Meissner Gebiet vergleichbar sein, wo die Winzer teilweise hunderte Töpfe mit Brennpaste oder Kerzenwachs zwischen die Rebstöcke stellen, um so das Schlimmste verhindern zu helfen.

Zum Schutz vor Frost wurden Brenntöpfe im Weinberg aufgestellt ©Lutz Müller, Vorstand DVAAGZum Schutz vor Frost wurden Brenntöpfe im Weinberg aufgestellt ©Lutz Müller, Vorstand DVAAG

In der Nacht von Sonntag auf Montag war bereits alles in „Hab-Acht-Stellung“, aber dann fiel die Temperatur doch nicht unter den gefürchteten Nullpunkt. Letzte Nacht mussten sie im Kaitzer Weinberg dann aufgrund des Temperaturabfalls aber tatsächlich entzündet werden. „Insgesamt 40 Töpfe haben wir zwischen den Rebreihen platziert“, erläutert Dr. Kahlert weiter. Der Effekt, den sich der erfahrene Winzer und auch Lutz Müller, Vorstand der Dresdner Vorgebirgs AG, davon versprechen ist, dass durch den leichten, aber dennoch spürbaren Temperaturunterschied über den Flammen eine Art Kamineffekt entsteht, der so die eisige Luft aus den Weinspalieren durch die veränderte Thermik absaugt und dadurch verhindert, dass die zarten Triebe der Reben erfrieren. Durch die teilweise sommerlichen Temperaturen in den letzten beiden Wochen sind die Reben in ihrem sogenannten „Austrieb“ deutlich weiter, als normalerweise im April und so leider auch aktuell extrem gefährdet. Deshalb auch der Aufwand, den der Winzer gemeinsam mit ein paar Weinenthusiasten betreibt, um die folgenden kalten Nächte möglichst wenig Verluste im „Weingarten“ zu haben. Gefährdet sind vor allem Rebstöcke in Junganlagen, wie gerade eben auch auf diesem Weinberg.

Wenn im Weinberg die Fackeln brennen! ©Lutz Müller, Vorstand DVAAGWenn im Weinberg die Fackeln brennen! ©Lutz Müller, Vorstand DVAAG

Ob die Frostgefahr wohl erfolgreich gebannt werden konnte? Davon kann sich jedermann beim bald stattfindenden Weinbergfest überzeugen. Am Pfingstsamstag, den 18. Mai ab 13 Uhr, werden am Kaitzer Weinberg die Jungen Weine des Jahrganges 2023 präsentiert.

Quelle: meeco Communication Services