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Berlin. Aus Sicht der DB überzieht die Spitze der GDL mit ihrer Ankündigung einer dritten Streikwelle völlig. Der Streik sei in der Sache durch nichts gerechtfertigt.

Aus Sicht der Deutschen Bahn (DB) überzieht die Spitze der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit ihrer Ankündigung einer dritten Streikwelle völlig. Der Streik sei in der Sache durch nichts gerechtfertigt. Die GDL mache aus organisationspolitischem Kalkül sowohl Kund:innen als auch Mitarbeitende zu Opfern ihrer Machtinteressen. Das Unternehmen fordert die GDL erneut auf, unverzüglich ernsthafte Verhandlungen aufzunehmen. Ein verhandlungsfähiges Angebot liege auf dem Tisch.  Die Gewerkschaft hatte heute angekündigt, ab Mittwoch, den 1. September, 17 Uhr, den Güterverkehr und ab Donnerstag, den 2. September, 2 Uhr, den Personenverkehr, die Infrastruktur und die Fahrzeuginstandhaltung bis zum 7. September, 2 Uhr, zu bestreiken. Mit Betriebsstart am 7. September ist wieder von einem normalen Fahrplanangebot auszugehen.

      GDL macht Kunden und Mitarbeitende zum Opfer ihrer Machtinteressen  Foto:  DB AG  Volker Emersleben GDL macht Kunden und Mitarbeitende zum Opfer ihrer Machtinteressen Foto: DB AG Volker Emersleben

Die Gewerkschaft hatte heute angekündigt, ab Mittwoch, den 1. September, 17 Uhr, den Güterverkehr und ab Donnerstag, den 2. September, 2 Uhr, den Personenverkehr, die Infrastruktur und die Fahrzeuginstandhaltung bis zum 7. September, 2 Uhr, zu bestreiken. Mit Betriebsstart am 7. September ist wieder von einem normalen Fahrplanangebot auszugehen.

DB-Personalvorstand Martin Seiler: „Ein Tarifvertrag wird in Verhandlungen erzielt und lässt sich nicht diktieren. Wenn die GDL wirklich eine Lösung will, dann muss sie endlich an den Tisch kommen.“ Die DB habe zuletzt ihr Angebot weiter verbessert, man könne kurzfristig zu Ergebnissen kommen, so Seiler. „Dieser erneute Streik bringt uns einem Tarifabschluss kein Stück näher. Der GDL-Spitze geht es ausschließlich darum, ihre Macht auszuweiten – und das zu Lasten der Reisenden und der Wirtschaft.“ Zugleich warnte er vor dem Schaden des GDL-Streiks für das Unternehmen und forderte die Gewerkschaftsspitze auf: „Hören Sie auf, die Belegschaft zu spalten!“

Vor einer Woche hatte die DB zusätzlich zu ihrem Angebot eine Corona-Prämie in Aussicht gestellt. Das aktuelle Angebot der DB beinhaltet 3,2 Prozent Lohnerhöhungen in zwei Schritten, wie von der GDL gefordert. Die Löhne sollen zum 1. Januar 2022 um 1,5 Prozent und zum 1. März 2023 um 1,7 Prozent steigen. Die DB hat – in Anlehnung an den Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes für den Bereich der Flughäfen - eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2024 angeboten. Außerdem sind ein zusätzlicher Kündigungsschutz, Tausende Neueinstellungen und eine Altersvorsorge auf Spitzenniveau Teil des Angebots.

Was Kund:innen jetzt wissen müssen: DB mit verlässlichem Grundangebot

Auch im dritten GDL-Streik wird die Deutsche Bahn ein verlässliches Mobilitätsangebot sicherstellen. Im Fernverkehr wird zwischen dem 2. und 6. September wieder ein Grundangebot von rund einem Viertel des normalen Fahrplans zur Verfügung stehen. Im Regional- und S-Bahnverkehr peilt die DB wie in den letzten beiden Streikwellen etwa 40 Prozent des Zugverkehrs an. Die Anzahl der angebotenen Züge wird jedoch je nach Region stark schwanken.

Dennoch: Wer kann, sollte seine Reise auf die Zeit vor oder nach dem Streik verschieben. Daher hat die DB wieder ein umfangreiches Kulanzpaket geschnürt: Alle bereits gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs für Strecken, die vom 2. bis einschließlich 7. September vom GDL-Streik betroffen sind, behalten ihre Gültigkeit. Sie können zwischen dem 30. August und einschließlich 17. September flexibel genutzt werden. Damit hat die DB den Zeitraum für flexibles Reisen auf insgesamt 19 Tage ausgedehnt. Bei Sparpreisen und Super Sparpreisen ist die Zugbindung aufgehoben. Für die Weiterfahrt können auch andere Züge genutzt werden, dies gilt auch für Züge des Nahverkehrs (RE, RB, IRE und S-Bahn). Zudem gelten erneut umfangreiche Kulanzmaßnahmen, Fahrkarten können alternativ kostenfrei erstattet werden.

Für wen ein Umplanen nicht möglich ist, sollte auf jeden Fall einen Sitzplatz reservieren. Die Fahrradmitnahme ist in den verkehrenden Fernverkehrszügen nur möglich, wenn dort bereits ein Stellplatz reserviert ist. Als Service für jene Fernverkehrsreisende mit gebuchtem Stellplatz, deren Zug streikbedingt ausfällt, bietet die DB wieder einen kostenlosen Fahrradversand per DB Gepäckservice.

Welche Züge verkehren und wo es zu Ausfällen kommt, das wird derzeit schrittweise in die Fahrplanmedien und Informationskanäle eingespeist. Ab morgen Dienstag, 7 Uhr, ist der Ersatzfahrplan für den Fernverkehr in der Fahrplanauskunft auf bahn.de und in der App DB Navigator abrufbar. Infos dazu bietet auch die kostenlose Streikhotline unter 08000 99 66 33, die heute bereits ab 19 Uhr zu erreichen ist.

Für den Güterverkehr der DB gilt: DB Cargo wird in Abstimmung mit Kunden Güterzüge priorisieren und versuchen, insbesondere versorgungsrelevante Fracht pünktlich zuzustellen.

Die DB bedauert die durch den GDL-Streik möglichen Einschränkungen im Güter- und Personenverkehr. Die Bahn wird erneut alles unternehmen, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Trotzdem muss mit Beeinträchtigungen gerechnet werden

Quelle. Deutsche Bahn AG