Im Oktober beginnt die Schutzzeit für die im Römischen Bad lebenden Fledermäuse und die im Juni 2025 begonnenen Bauarbeiten müssen auf Teilen des Areals ruhen. Für den zweiten Bauabschnitt und damit die Wiederöffnung des Areals fehlt der Landeshauptstadt derzeit noch das Geld. Den notwendigen Eigenanteil für eine Förderung will sie über Spenden abdecken. Baubürgermeister Stephan Kühn: „Das Römische Bad ist ein kultureller Schatz unserer Stadt. Als Ort der Erholung, als Gartenanlage, als Lebensstätte für zahlreiche Fledermausarten, als Veranstaltungsort und als ein architektonisches Kleinod, mit dem viele Dresdnerinnen und Dresdner persönliche Erinnerungen verbinden. Ich selbst war hier schon als Kind - damals im Pionierpalast - und ich wünsche mir, dass es uns über die Sanierung gelingt, diesen Ort wieder für alle zugänglich zu machen. Mit Blick auf die aktuelle Haushaltslage der Stadt gelingt das nur über Spenden.“
ARCHIV Foto: MeiDresden.de
Die Sanierungsarbeiten am historischen Bauwerk sind in den vergangenen drei Monaten gut vorangekommen. Abgeschlossen wurden die Abdichtungsarbeiten oberhalb der Kolonnaden. Auch die Entwässerungsrinnen wurden instandgesetzt. 2026 folgen die Landschaftsbauarbeiten über den Kolonnaden. Fachleute haben zudem geprüft, welche Sicherungsmaßnahmen die langfristige Standfestigkeit der Mauern am Elbhang gewährleisten.
Schutz der Fledermäuse
Das Römische Bad ist mit 13 verschiedenen Fledermausarten eines der bedeutendsten Fledermausquartiere Sachsens. Im Bereich der Kolonnaden leben mindestens 600 Tiere – unter anderem Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus, Abendsegler, Kleine Hufeisennase und viele weitere Arten. Petra Kirchhoff de Llamas, im Umweltamt für Artenschutz zuständig, erklärt: „Die Fledermäuse warten förmlich auf die Sanierung des Römischen Bades. Denn je mehr es verfällt, desto mehr wird diese bedeutende Fledermauslebensstätte zerstört.“
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Innerhalb des Rondells ruhen die Arbeiten, um die dort lebenden Tiere nicht zu gefährden. Die Arbeiten an den Kolonnaden wurden so ausgeführt, dass die Fledermauspopulation nicht durch Erschütterungen gestört wurde. Arbeiten, die weit genug entfernt von den Quartieren der kleinen Säugetiere sind, können auch im Winterhalbjahr fortgesetzt werden. Dazu zählen insbesondere die Maurer- und Betonarbeiten in den beiden Treppenhäusern. Dort sollen die WC-Anlage und der Technikraum einziehen. Im noch unsanierten Portikus West brechen Bauleute in Kürze noch eine Betondecke ab.
Die Gesamtsanierung des Römischen Bades ist in zwei Bauabschnitten geplant. Der erste ist vollständig finanziert und soll bis Ende 2026 umgesetzt werden. Die Kosten betragen 4,2 Millionen Euro. Davon kommen zirka 1,43 Millionen Euro aus dem Sonderprogramm Denkmalschutz des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. 1,12 Millionen fließen aus Mitteln des Freistaates Sachsen.
Spenden für das Römische Bad
Um ab 2027 weiterbauen zu können und unter anderem das runde Wasserbecken als Zentrum der denkmalgeschützten Anlage wiederherstellen zu können, fehlt momentan noch das Geld. Die Landeshauptstadt Dresden hat deshalb im Mai 2025 eine Spendenkampagne gestartet und bittet die Stadtgesellschaft um Unterstützung. Das Spendenziel: eine Million Euro.
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Baubürgermeister Stephan Kühn: „Für zweiten Bauabschnitt gilt eine Kostenprognose von etwa 3,5 Millionen Euro. Wenn wir rund ein Drittel davon finanziert bekommen, haben wir gute Chancen, den Rest über Fördermittel zu finanzieren. Aber auch schon jetzt kann ich Ihnen versichern: Jeder Euro, den wir fürs Römische Bad bekommen, wird genau dafür eingesetzt.“
Auch Prominente, wie der als Tatortkommissar bekannte Schauspieler und gebürtige Dresdner Martin Brambach, unterstützen das Vorhaben: „Das Römische Bad im Schloss Albrechtsberg ist ein Ort mit Seele – ein Stück Stadtgeschichte, das Erinnerungen und Emotionen in sich trägt. Solche besonderen Orte sind nicht nur kulturhistorisch bedeutsam, sie stiften auch Identität und Heimatgefühl für die Dresdner. Deshalb halte ich es für eine sehr wichtige Initiative, das Römische Bad wiederzubeleben und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
Weitere Informationen: www.dresden.de/de/stadtraum/planen/hochbau/roemisches-bad.php
Spendenkonto:
Landeshauptstadt Dresden
IBAN: DE23 8505 0300 3120 0000 34
BIC: OSDDDE81 XXX
Verwendungszweck: „Römisches Bad“
Quelle: Landeshauptstadt Dresden